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jellaklauke | Pixabay: Neue Strategien gefordert: 351 Verkehrstote in Österreich in 2023

Neue Strategien gefordert: 351 Verkehrstote in Österreich in 2023

Anstieg der Verkehrstoten mahnt zu umfassenden Maßnahmen

Bis zum 12. November 2023 hat die Zahl der Verkehrstoten in Österreich bereits die Marke von 351 erreicht. Seit 1961 haben Verkehrsunfälle in Österreich 86.500 Menschenleben gefordert. Angesichts dieser Zahlen und im Einklang mit dem Welt-Gedenktag für Straßenverkehrsopfer, der am 19. November begangen wird, mahnen Experten umfassende und nachhaltige Strategien an, um die Vision der UN von null Verkehrstoten zu verwirklichen. David Nosé, ein Verkehrsexperte des ÖAMTC, unterstreicht die Notwendigkeit eines rücksichtsvollen und vorausschauenden Verhaltens im Verkehr und warnt vor den Gefahren der Ablenkung am Steuer.

Rückläufige Unfallzahlen und historische Höhepunkte

Im historischen Vergleich ist ein Rückgang der Unfallzahlen in Österreich zu beobachten. 1972 wurde mit 2.948 Verkehrstoten ein trauriger Höhepunkt erreicht, während es im Jahr 2022 weniger, aber immer noch 370 Todesfälle gab. Verschiedene Maßnahmen – darunter Gurtpflicht, Kindersitze, das gesenkte Alkohollimit und Verbesserungen in der Notfallmedizin – haben einen Beitrag zur Reduzierung der Unfallzahlen geleistet.

Negative Entwicklung bei Fahrradunfällen

Während einige Entwicklungen positiv sind, gibt es auch besorgniserregende Trends zu erkennen. Die Zahl der Fahrradunfälle stieg aufgrund des erhöhten Radverkehrs um 70 Prozent. Alleinunfälle mit Fahrrädern haben um über 150 Prozent zugenommen. Nosé fordert daher einen stärkeren Fokus auf die Sicherheit von Radfahrenden, Investitionen in sichere Radinfrastruktur, Helmtragebewusstsein und die Schulung im Umgang mit E-Bikes.

Innovation und Mensch im Fokus für mehr Sicherheit

Technologische Innovationen wie (teil-)autonomes Fahren und vernetzte Fahrzeuge könnten dazu beitragen, Unfallzahlen weiter zu reduzieren. Experten betonen jedoch auch die Notwendigkeit, den menschlichen Faktor stärker in den Blick zu nehmen, da schätzungsweise 95 Prozent aller Unfälle durch menschliche Fehler verursacht werden. Die Ablenkung durch moderne Kommunikationstechnologien und Infotainmentsysteme in Fahrzeugen wird dabei als wachsendes Risiko identifiziert.

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