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KS:

Bei der ATB könnte es nun eng werden

Die Gläubiger haben das Kaufangebot der ATB-Gruppe angenommen, das könnte einen Abzug der Maschinen ins Ausland ermöglichen.

Bisher wurden die Unterlagen der deutschen HIH-Gruppe von den meisten Gläubigervertretern als unzureichend abgelehnt. Nun liegt aber eine Finanzierungszusage vor. Es wird in Aussicht gestellt, das bestehende Kaufangebot von etwa neun Millionen Euro zu erhöhen.

„Es wäre ein Verbrechen an den Steuerzahlern und ein Ausverkauf von österreichischer Technologie, falls man dieses Angebot ignoriert“, meint Betriebsratsvorsitzender Michael Leitner. Die Deutschen würden die Firma weiterführen wollen und eine Standort-Garantie bis 2025 abgeben. Doch ein Großteil der Gläubiger der insolventen ATB Spielberg GmbH ist nach wie vor skeptisch: Die vorgelegte Finanzierungszusage von HIH sei zu unkonkret und unsicher, das Konzept nicht nachvollziehbar, wird gemunkelt. Sie setzen auf die Sanierungsquote, die ATB anbietet: 30 Prozent der offenen Forderungen sollen beglichen werden. Insolvenzverwalter Gernot Prattes hat nun den Kaufvertrag mit der ATB AG dem Konkursgericht vorgelegt. Wie ATB am Mittwochabend mitteilte, gilt dieser als bereits angenommen. Man könne „ab sofort“ mit der Verlagerung der Maschinen beginnen. Zielhorizont ist ja 2021. In Spielberg sollen nur noch etwa 50 Arbeitsplätze (Vertrieb, Forschung und Entwicklung) bleiben, 360 Mitarbeiter - die Hälfte davon älter als 50 Jahre - würden ihren Job verlieren. Doch gegen die Entscheidung des Gerichts kann auch ein Rechtsmittel eingelegt werden. Darauf hoffen die kampfbereiten Gewerkschafter um so die Deutschen wieder ins Spiel zu bringen. Es könnte in einem solchen Fall aber auch passieren, das der Insolvenzverwalter eine unmittelbare Schließung des Unternehmens beantragt.

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